Milde. Bei dem öffentlichen Festmahle, das er gab, wurde
das Volk an 22,000 Tischen auf das köstlichste bewirthet, wo-
bei sogar die bei den Römern so beliebten Muränen (Seefische)
und der berühmte Falerner- und Chierwein nicht fehlten. Außer
dieser allgemeinen Speisung beschenkte er noch von 50,000
armen Bürgern jeden mit Getreide und Oel und 20 Thalern
an Geld. Von seinen Kriegern bekam jeder gemeine Soldat
über 1000 Thaler, ein Hauptmann das Doppelte, ein Oberst
das Dreifache.
Während Cäsar damit beschäftigt war, durch Veröffent-
lichung seiner Gesetze die Ruhe und Ordnung des erschütterten
römischen Reiches zu befestigen, rief ihn die Besorgniß vor
der drohenden Macht der Pompejaner in Spanien zu neuem
Kampfe ab. Hier hatten Cnejus und Sextus, die Söhne des
großen Pompejus, ein Heer von 13 Legionen gesammelt.
Cäsar zog daher mit 8 Legionen nach dem Westen, und hier
entspann sich bei der Stadt M u n d a in Spanien (45 v. Chr.)
der erbittertste und blutigste Kampf des ganzen Bürgerkrieges.
In dieser Schlacht focht Cäsar, wie er selbst nachher gestand,,
mehr für sein Leben, als für den Sieg. Schon schwankten
feine Legionen, und das Glück schien ihn zu verlassen; da
sprang er vom Pferde und stürzte mit entblößtem Haupt, um
erkannt zu werden, und mit den Worten: „Wollt ihr mich
diesen Knaben überliefern?" in die vordersten Reihen. Er
focht so hitzig, daß Viele von seinen Streichen sanken, und sein
Schild von mehr als hundert Geschossen durchbohrt wurde,
bis er mit seiner zehnten Legion und seiner Reiterei das Gleich-
gewicht wieder hergestellt hatte. Schon neigte sich der Tag, und
die Schlacht war noch unentschieden, als Cäsar bemerkte, wie
der Pompejanische Anführer Labienus fünf Cohorten zum
Schutze seines Lagers absandte, und im Augenblick rief er
aus: „Die Feinde fliehen!" und dieses glückliche Wort, das
sich schnell durch die Reihen verbreitete, begeisterte die Seinen
so, daß die Pompejaner, von Schrecken gelähmt, nun wirklich
die Flucht ergriffen. Aber 33,000 Erschlagene bedeckten das
Schlachtfeld; auch Cnejus Pompejus fiel; nur sein Bruder
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Namens war schon unter seinen Zeitgenossen so ausgebreitet, da selbst die Araber aus Asien, Afrika und Spanien Ge-sandtschasten an ihn schickten, um ihm ihre Ehrfurcht zu be-weisen. Der berhmte Chalif Harun al Raschid aus dem Geschlechte der Abassiden, lie ihm zu seiner Kaiser-krnung Glck wnschen und sandte zugleich einen Elephanten, der nicht geringes Staunen erregte; auerdem machte er ihm Geschenke mit den kostbarsten indischen Gewrzen und mit morgenlndischen Kunstarbeiten, worunter eine Uhr merkwrdig ist, als ein Beweis der groen mechanischen Fertigkeit der Araber. Es war eine Wasseruhr von Metall, die einen Zeiger hatte, und den Wechsel der Stunden noch auerdem durch kleine Kgelchen, welche klingend auf eine Metallplatte fielen, ja selbst durch Reiter, welche sich an selbst aufspringenden Thren zeigten, kund that. Karls Gaben bestanden in Pferden, trefflichen Jagdhunden, feiner Leinewand und anderen Webearbeiten, worin die frnkischen und friesischen Frauen sehr geschickt waren. Zu seinem Ge-sandten nach Bagdad brauchte er einen Juden, Namens Isaak.
Wie Karl fr die geistige Bildung seiner Völker sorgte, so versumte er auch nicht, seinen eigenen Geist auszubilden, um so mehr da er in seiner Jugend nur einen drftigen Unterricht genossen hatte. Er las sehr fleiig, und da er als Knabe nicht schreiben gelernt hatte, so setzte er sich als Mann noch hin, um die Buchstaben nachmachen zu lernen; aber die des Schwertes gewohnte Hand gelangte darin nie zu groer Fertigkeit. Latein sprach er mit groer Gelufig-feit, im Griechischen konnte er wenigstens ein Buch verstehen. Besonders verehrte er die beiden berhmten Kirchenvter Hieronymus und Augustinus, deren beredten Ausdruck er nicht genug bewundern konnte. ,,Ha!" rief er einst voll edlen Eifers aus, wenn ich doch zwlf solcher Männer in meinem Reiche htte!" worauf Alcuin erwiderte: ,,Der Schpfer des Himmels und der Erden hat nur diese zwei gehabt, und Du verlangst ihrer zwlf!"
Diesen Alcuin, einen englischen Mnch, hatte Karl in Italien kennen gelernt. Er war in allen damals bekannten Wissenschaften wohl bewandert, und zeichnete sich besonders
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Extrahierte Personennamen: Harun Karls Namens_Isaak Isaak Karl_fr Karl Kirchenvter_Hieronymus Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Spanien Karls Bagdad Italien
Geschichte der Entdeckungen.
i.
Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch die Portugiesen.
1. Gstindische Produkte. Die alten Handelswege von Indien nach Europa.
<Sd)on das Altertum kannte die reichen und kostbaren Erzeug-ntffe, die Schtze und Spezereien des vielgepriesenen Indiens. gypter, Phnikier, Babylonier, Perser, Griechen und Rmer standen mit Indien in unmittelbarem oder mittelbarem Han-delsverkehr, der teils auf See- teils auf Landwegen be-trieben wurde. Das ganze Mittelalter hindurch wurde der unmittelbare Handel der Europer mit Indien durch die Er-oberungen mohammedanischer Völker, deren Reiche dazwischen lagen, erschwert und gehemmt. Dennoch gelangten die indi-schert Waren nach Europa und fanden zu Konstantinopel einen vorzglichen Stapelplatz. Zu den indischen Erzeugnissen ge-hren namentlich Seide, Baumwolle, Reis, Zimt, Pfeffer, Ingwer, Kardamom, Gewrzngelein, Muskatnsse und Muskatblte; sodann Myrthe, Kokospalme, Elfenbein, Per-len, Gold und Edelsteine. Die Wege, auf denen diese Waren nach Europa kamen, waren verschieden. Sie wurden zu Schiffe den Indus heraufgefahren, gingen von da zu Lande bis an den Oxus (Amu, Gihon) und von diesem durch das Kaspische Meer in die Wolga; von da wurden sie wieder zu Lande in den Don gebracht und gelangten so endlich ins
Stacke, Neue Geschichte, 10. Aufl. 1
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Extrahierte Personennamen: Gstindische
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Indien Europa Indiens Indien Indien Europa Europa
§ 1» Land und Volk der Germanen.
Die Germanen sind ein Zweig des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes, dessen ursprünglicher Wohnsitz Hochasien war. Von diesem Urstamme der Arier (d. h. die Hohen, Vortrefflichen) lösten sich in der Urzeit einzelne Zweige ab, ans denen die Inder und Perser, die Griechen und Italiker und die Kelten (in Spanien, Gallien und Britannien) hervorgingen; zuletzt schieden sich die Germanen aß, welche dem Lause der großen Flüsse folgend, allmählich das Land zwischen Rhein, Donau, Weichsel, Ost- und Nordsee in Besitz nahmen.
Ihr Name, den sie von den Kelten erhielten, mit denen sie vielfach in Kampf gerieten, bedeutet wahrscheinlich „Rufer" (im Streit). Der Name Deutsche (von tuit, Volk) ist späteren Ursprungs. Das alte Deutschland war von Sümpfen und undurchdringlichen Wäldern*) durchzogen, in denen Auerochsen, Bären, Renn- und Elentiere und Wölse hausten. Außer wildem Obste, Beeren, Kräutern und Wurzeln erzeugte der Boden nur Hafer, Gerste und Hanf. Die Flüsse und Seeen waren reich an Fischen; von Metallen war Eisen vorhanden. Gold und Silber lernten die Bewohner von den Römern kennen. Der Besitz -der Salzquellen war oft der Anlaß zu blutigen Kämpfen. Die Germanen waren durch blaue Augen, langes blondes Haar und gewaltige Körpergröße ausgezeichnet. Ihre Kleidung bestand aus Tiasellen; die Frauen hatten auch leinene mit Purpur besetzte Umwürfe ohne Ärmel. Jagd und Krieg waren ihre Beschäftigung, und von Jugend auf übten sie sich im Gebrauch des Schwertes, des Schildes und der Lanze. Ackerbau und Hauswesen blieb den Frauen und Sklaven, den Alten und Schwachen überlassen. Nahrungsmittel waren Obst, Wildpret und Milch, ihr Lieblingstrank das berauschende Met; Wein ward von den Grenznachbarn eingetauscht. Die Tugenden der Germanen waren Tapser-
*) Der Name „hereyni scher Wald" war ein Gesamtname für den Lchwarzwald, ^.hüringerwald, Harz, die baierifchen, fchlefischen und böhmischen Gebirge.
1
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5>it Entdeckungen.
§ L Entdeckungen der Portugiesen. Heinrich der Seefahrer. Bartholomäus Diaz. Der Seeweg nach Ostindien (I486).
Schon das Altertum kannte die kostbaren Erzeugnisse Indiens. Der Handelsverkehr wurde teils aus See-, teils auf Landwegen betrieben. Im Mittelalter wurde der Handel der Europäer mit Indien durch die dazwischen liegenden Reiche der Mahommedaner erschwert. Dennoch gelangten die indischen Waren nach dem berühmten Stapelplatze Konstantinopel.
Die indischen Produkte sind Seide, Baumwolle, Reis, Zimmt, Pfeffer, Ingwer, Kardamom, Gewürznägelein, Muskatnüsse und Muskatblüte, sodann Myrrhe, Kokospalme, Elfenbein, Perlen, Gold und Edelstein. — Die alten Handelswege waren folgende: 1. die Waren wurden den Indus heraufgefahren, gingen von da zu Lande bis an den Oxus (Amu, Gihon), von diesem durch das kaspische Meer in die Wolga, von da wieder zu Lande in den Don und so ins schwarze Meer; 2. sie kamen aus Indien zu Schiffe in den persischen Meerbusen, dann den Euphrat und Tigris bis nach Bagdad herauf, von da auf Kamelen durch die Wüste von Palmyra nach Aleppo, Tripolis und anderen Handelsplätzen des mittelländischen Meeres; 3. sie kamen aus dem indischen Oeean zu Schiffe in den arabischen Meerbusen und von da zu Lande nach Alexandria. Italienische Schiffe aus Genua und Venedig übernahmen den Transport über das Miltelmcer und die weitere Verbreitung über Europa.
Da aber die indischen Waren durch den Zwischenhandel ungemein verteuert wurden, so ward der Wunsch nach Auffindung eines Seeweges rege, um dieselben unmittelbar aus Indien abholen zu können. Das Verdienst, ihn entdeckt zu haben, gebührt den Portugiesen.
Auf der pyrenäischen Halbinsel bestand, da die Araber (Mauren) von den christlichen Völkern immer mehr zurückgedrängt wurden, seit dem Jahre 1100 eine Grafschaft Portugal, die sich durch Eroberungen gegen die
Stacke, Hülfsbuch. Iii. Teil. 1
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TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Bartholomäus_Diaz Myrrhe
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Indiens Indien Konstantinopel Wolga Indien Bagdad Palmyra Aleppo Tripolis Alexandria Genua Venedig Europa Indien Portugal